Große Freude über die ersten 9 Jungstörche im Wildpark Eekholt.
Die Storcheneltern von 1998 versorgen und verteidigen ihren Nachwuchs hingebungsvoll.
Außerdem brüten noch 12 weitere Paare auf dem Wildparkgelände, darunter 4 Wildpaare.
Bemerkenswert ist ein Weißstorchpaar, das weit über 20 Jahre alt ist und auch in diesem Jahr zu unserer Freude 4 frisch geschlüpfte Junge hat. Während der Großteil der Störche im Land brütet, fehlen in einigen Landesteilen Schleswig-Holsteins noch 20 – 30 % der bisher immer zurückgekehrten Paare. Für diese Vögel wird eine erfolgreiche Brut zeitmäßig sehr knapp. Bis spätestens Mitte Mai muss ein Weißstorchpaar brüten, damit der Nachwuchs rechtzeitig für die Zugzeit ca. Mitte August bereit ist.
Nach genau 32 Tagen Brutzeit schlüpften die Jungstörche und wollen nun gut umsorgt sein. Mit kleinen Fischen und Fleischbrei bieten die Tierpfleger drei Mal am Tag schnabelgerechtes Futter an, das von den Alttieren aufgenommen und an die Jungen verfüttert wird. Die Futtergabe wird in der nächsten Zeit auf vier bis fünf Mal täglich gesteigert, da der Nahrungsbedarf der Jungstörche stetig ansteigt und sie schnell wachsen müssen. Aus einem zarten Küken von anfangs ca. 60 g wird in dieser umsorgenden Obhut in nur 6 – 8 Wochen ein stattlicher Vogel mit einem Gewicht von 3 bis 4 kg. Das schnelle Wachstum ist wichtig, denn bereits Mitte August treten die Jungstörche ihren langen, gefahrvollen Flug in den Süden an.
Besonders niedlich ist, dass die kleinen, flauschigen Storchenkinder bereits in den ersten Lebenstagen das Köpfchen zurücklegen und klappern! Da ihre Schnäbel aber ganz weich sind, klingt das Klappern noch ganz zart. Die Jungen kommunizieren aber auf diese Weise mit den Altvögeln und bringen ihre Vitalität und auch den guten Appetit damit zum Ausdruck.
Mit einer Flügelspannweite bis zu zwei Metern und einem Gewicht von ca. 4 kg ist der Weißstorch einer unserer größten heimischen Vogelarten. Im Stehen misst er etwa 80 Zentimeter. Im Flug fallen besonders sein gestreckter, leicht abwärts geneigter Hals und seine ruhigen Flügelschläge auf. Wie Segelflugzeuge nutzen die Störche den warmen Aufwind, die Thermik, um sich mit möglichst wenigen Flügelschlägen über weite Landstrecken tragen zu lassen. So sparen sie Energie. Die tiefschwarzen Schwingen, das weiße Gefieder, die auffällig langen, roten Beine und der spitze, lange rote Schnabel haben den Storch zum unverwechselbaren Symbol für Glück und als Babybringer für uns Menschen werden lassen. Der Weißstorch benötigt ausgedehnte, extensiv bewirtschaftete Feuchtgebiete und weiträumige Flusstäler. Die Wiesen an der durch den Wildpark Eekholt fließenden Osterau stellen einen idealen Lebensraum für den Storch dar
Die Haltung und Zucht von Weißstörchen blickt im Wildpark Eekholt auf eine lange Tradition zurück. Der Großteil der in den vergangenen Jahren aufgezogenen Jungvögel ist in die Freiheit entlassen worden, um die Wildpopulation zu stützen. Alle Eekholter Mitarbeiter sind mit sehr viel Engagement und Liebe darauf bedacht, möglichst viele junge Weißstörche aufzuziehen.